Mai = Snackzeit. Wildkräuter entdecken.

Es ist kalt draußen – das stimmt. Kälter als mir und wahrscheinlich auch euch lieb ist. Dennoch kein Grund zuhause zu bleiben, denn gerade jetzt bieten sich im Wald und in der Aue so viele Möglichkeiten. Überall, wo man hinblickt, grünt und blüht es, überall sprießen neue Pflanzen aus dem Boden, recken sich junge, hellgrüne Blätter der Sonne entgegen.

Ich werde um diese Zeit immer ganz hektisch, denn jetzt gibt es so viel zu tun. Das Schatzkästlein der Natur ist jetzt ganz weit geöffnet. Färbmaterial, wo man nur hinsieht (darüber habe ich ja schon geschrieben), aber natürlich auch essbare Wildkräuter in Hülle und Fülle.

Hier sieht ihr meine Ausbeute von heute:

Gundermann, Giersch und Knoblauchsrauke. Alle drei essbar, alle drei findet ihr überall in Wald und Wiesen.

Aus Gundermannblättern und -blüten kann man leckeres aromatisiertes Salz herstellen, Giersch esse ich immer am liebsten roh als Snack (es gibt aber auch Rezepte für Pesto), und Knoblauchsrauke (da braucht man nicht so viel) kann man gut für Kräuterbutter oder Kräuterquark verwenden. (Das gilt natürlich auch für den Giersch.)

Aber natürlich gibt es noch viel mehr Pflanzen da draußen. Waldmeister hat jetzt seine Zeit, Fichtenspitzen können jetzt für Honig gesammelt werden, den ersten blühenden Flieder habe ich auch schon entdeckt, Zeit für Fliedersirup.

Wenn ihr jetzt Lust bekommen habt, rauszugehen und zu sammeln, beachtet bitte folgende Grundsätze:

Sammelt nur, was ihr kennt! Ein Bestimmungsbuch ist immer ein guter Begleiter, es gibt auch geführte Kräuterwanderungen. Fangt mit einfachen Sachen an. Jeder kennt Brennnesseln und Löwenzahn, die Knoblauchsrauke ist unverwechselbar, Gundermann auch. Giersch, solange er jung ist, später muss man aufpassen.

Sammelt nicht an Straßen und Einfahrten, da ist die Abgasbelastung zu hoch. Wenn ihr nicht in der Nähe eines Waldes wohnt, sucht in Parks oder auf Friedhöfen.

Ebenfalls Vorsicht ist am Rande von bewirtschafteten Feldern geboten, da hier eventuell mit Pestiziden gesprüht wurde. Die Konzentration kann teilweise sehr hoch.

Nehmt nicht alles mit, sondern lasst immer noch so viel stehen, dass sich die Pflanze weiter vermehren kann.

Generell gilt, dass die Blätter  jung und vor der Blüte am besten schmecken. Ich sammele zum Beispiel nur ganz jungen hellgrünen Giersch, ältere Blätter schmecken mir nicht. Die Knoblauchsrauke sollte auch noch nicht blühen, die Blätter verlieren dann ihren Geschmack.

Ich frage jede Pflanze, bevor ich sie pflücke und bedanke mich bei ihr, wenn ich sie mitnehme, aber das ist natürlich kein Muss ….

2 Kommentare zu „Mai = Snackzeit. Wildkräuter entdecken.“

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